Die Goalie-/Torwartmaske
Die Goaliemaske ist ein Ausrüstungsgegenstand, der dem Schutz des Gesichtes des jeweiligen Torwarts dient.
Lange Zeit waren Goaliemasken bei den Trainern, angeblich weil sie das Sichtfeld des Goalies einschränken, verpönt. So durften die Gesichtsschütze lange Zeit nur im Training getragen werden. Dazu kam noch ein Macho-Element. Goalies sollten furchtlose Kerle sein, die keine Schwächen zeigen.
Georges Ponti hütete zwischen 1954 und 1973 das Tor des EHC Biel.
Hier eine alte Aufnahme auf der Natureisbahn Gurzelen in Biel in den 60er-Jahren. Damals spielte Georges Ponti, als Bieler Stammkeeper, noch ohne Maske.
Clint Benedict trug als erster Eishockeytorhüter, zwar unfreiwillig, während eines Spiels eine Maske.
1929 brach er sich während eines Spiel die Nase. Um die verletzte Nase zu schützen, spielte er einige Spiele mit einer Ledermaske und war damit bis 1959 der einzige Eishockeygoalie, welcher mit Maske spielte. Nach dem die Verletzung verheilt war, legte er die Maske jedoch wieder ab. Ohne Maske zog er sich in derselben Saison den zweiten Nasenbeinbruch zu und beendete daraufhin seine Karriere.
Jacques Plante, der Goalie der Montreal Canadiens, setzte als erster Eishockeytorwart, nachdem er von einem Puck im Gesicht getroffen worden war, bei Spielen eine Torwartmaske auf.
Obwohl ihm sein Trainer jahrelang verboten hatte, in Spielen eine Maske aufzusetzen, begann Jacques Plante in der Saison 1959/1960 in jedem Spiel ein Gesichtsschutz zu tragen.
Er trug eine aus Fiberglas hergestellte Maske, die an sein Gesicht angepasst war und hinter dem Kopf mit Lederriemen oder Gummibändern befestigt wurde. Allerdings schützte sie ausschliesslich das Gesicht. Der Rest des Kopfes blieb weiterhin ungeschützt.
Dieses Modell entwickelte sich zum Standard für Torhüter und bot ihnen die Möglichkeit weniger Gegentore hinzunehmen, da sie viel öfter auf die Knie gehen konnten um Schüsse abzuwehren, ohne gefährliche Kopf- und Gesichtsverletzungen zu riskieren.
in den siebziger Jahren entwickelte sich die Torwartmaske weiter. Immer mehr Goalies trugen eine Kombination aus einem einfachen Helm eines Feldspielers und einem Gitterschutz.
Olivier Anken hütete zwischen 1976 und 1994 das Tor des EHC BIel und wurden mit seinem Stammklub 1978, 1981 und 1983 dreimal Schweizer Meister.
Hier eine Aufnahme mit der damals üblichen Torwartmaske.
Mit der Eröffnung der neuen Tissot Arena in Biel, wurde Olivier Ankens Trikot, zur Würdigung seiner Verdienste für den EHC Biel, unter das Stadiondach gehängt. Damit wird seine damalige Spielernummer 30 beim EHC Biel nicht mehr vergeben.
Mitte der achtziger Jahre gingen die Torhüter aber wieder zu den Fiberglasmasken zurück. Die wichtigste Änderung war aber, dass es keine separaten Öffnungen für jedes Auge, sowie Atemlöcher gab, sondern eine Öffnung, die von den Augenbrauchen bis zum Mund reichte und durch ein Gitter geschlossen wurde.
Dieses Modell etablierte sich und ist noch heute die von den meisten Torhütern getragene Maske. Das Modell besteht aus der Maske selbst, die das Gesicht, die Schädeldecke und die Seite des Kopfes schützt und aus einer separaten Platte, die den Hinterkopf schützt und mit Gummibändern an der Maske befestigt ist.
Die bekanntesten Torhüter beim EHC Biel: im linken Bild, v.l.n.r.: Olivier Anken (1976-1994), Georges Ponti (1954-1973) und mein Idol Reto Berra (2009-2013). Alle mit ihren eigenen Torwartmasken.
Heute geltende Regeln
Regel 190 - Gesichtsmaske - Torhüter/Goalie
- Jeder Torhüter muss zu jedem Zeitpunkt während das Spiel läuft eine Gesichtsmaske tragen. Die Gesichtsmaske für Torhüter muss so hergestellt sein, dass kein Puck durch die Öffnungen durchdringen kann.
- Die Torhüter der Alterskategorie "Unter 18" müssen eine Gesichtsmaske tragen, die so hergestellt sein muss, dass sie weder vom Puck noch vom Stockblatt durchdrungen werden kann.
- Einem Torhüter ist es erlaubt, eine Gesichtsmaske zu tragen, welche in Farbe und Design seiner Mitspieler abweicht.
- Der Ersatztorhüter ist nicht verpflichtet, seine Gesichtsmaske bzw. seinen Helm zu tragen, wenn er das Eis nach der Pause überquert, um zu der Spielerbank seines Teams zu gelangen.